Geladene Gäste aus Politik, Kirche und Sozialunternehmen, Mitarbeitende, Wegbegleiter, Vertreter beteiligter Unternehmen – über 100 Menschen waren gekommen, um das Seniorenzentrum im Bonhoefferpark seiner Bestimmung zu übergeben. Wahrlich ein Grund zur Freude, denn der Umzug der Bewohnerschaft aus dem benachbarten Werner Brölsch Haus hatte durch das große Engagement der Mitarbeitenden bereits vorher reibungslos geklappt und das Haus mit Leben gefüllt. Zentraler Ort des Eröffnungsgottesdienstes war der Raum der Stille, der sich mit der angrenzenden Cafeteria zu einem großen Veranstaltungsraum verbinden läßt. Eine Besonderheit dort ist ein großes, buntes Glaskreuz. Es besteht aus 150 quadratischen Tafeln, die von etwa 130 Personen aus dem direkten Umfeld gestaltet wurden: Bewohnerinnen und Bewohner der Meidericher Einrichtungen, Mieterinnen und Mieter der Wohnparks, Mitarbeitende von educare und der Verwaltung. Die GlasCreativ-Werkstatt SiebenList aus Tönisvorst hat die Tafeln mit einer besonderen Technik und bei 835°C zu diesem einzigartigen Glaskunstwerk zusammengefügt, das nun zum zentralen Blick- und Ruhepunkt für die Besucherinnen und Besucher des Raums der Stille werden wird. Der Gottesdienst wurde von der Evangelischen Seelsorge in den Evangelischen Diensten Duisburg (EDD) und dem EDD-Chor gestaltet, die Grüße der Stadt überbrachte Astrid Neese, die Beigeordnete leitet das Dezernat für Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales. Ein besonderes Geschenk hatte Peter Fackert mitgebracht, der für das Presbyterium der Kirchengemeinde Obermeiderich eine Bibel für den Altar überreichte. Den symbolischen Schlüssel, verbunden mit den besten Wünschen für ein gutes Miteinander und viel Lebensqualität im neuen Haus, erhielt das Mitarbeiterteam von der Geschäftsführung.
Noch einige Worte zum neuen Haus: Inmitten des parkähnlichen Geländes an de Bonhoefferstraße in Meiderich befindet sich die großzügige, moderne, wohnliche, schöne neue Einrichtung der Evangelischen Dienste Duisburg. Das Seniorenzentrum im Bonhoefferpark ist nach dem Hausgemeinschaftsmodell gebaut, bei dem sich in den Wohnbereichen die Einzelzimmer um die Gemeinschaftsbereiche gruppieren. Jede Hausgemeinschaft hat einen eigenen Außenbereich, alles ist hell und luftig und die sorgsam ausgewählten Möbel verströmen Behaglichkeit. Das gilt selbst für die Pflegebetten, die über robuste und pflegeleichte Stoffpolsterungen verfügen. Im Haus befindet sich ebenfalls eine Tagespflege mit einer großen Wohnküche, Rückzugsmöglichkeiten und direktem Zugang zur Terrasse. Auf der anderen Seite des Gebäudes ist eine große Cafeteria, die schon bald ihren Betrieb aufnimmt und dann auch für alle Besucher, Mitarbeitende und Bewohnerschaft aus dem gesamten Umfeld ein sehr schöner Treffpunkt sein wird. Auch hier gibt es eine große Außenterrasse mit Blick auf Glockenwiese und ein den kleinen Bauerngarten, der bis vor Kurzem noch ehrenamtlich von einem Bewohner gepflegt wurde, der die gesamte Geschichte des Geländes an der Bonhoefferstraße miterlebt hat, denn so lange wohnt er hier. Das ist deshalb der Erwähnung wert, weil das Seniorenzentrum im Bonhoefferpark auf historischem Grund steht, denn genau dort stand auch die alte Wehrmachtsbaracke, die 1948 zur ersten Unterkunft für Jugendliche aus den Ostgebieten wurde, die in Duisburg Arbeit gefunden hatten. Diese Wehrmachtsbaracke war die Keimzelle des Ev. Christophoruswerkes, das heute zusammen mit der Ev. Altenhilfe Duisburg den Verbund zu den EDD eingegangen ist – und in dieser Wehrmachtsbaracke hat bereits der oben erwähnte Bewohner gewohnt, der heute weit über 90 Jahre alt ist und immer noch auf dem Gelände wohnt. Vergangenheit und Zukunft reichen sich die Hände.