Bei der Verankerung einer zugewandten Hospizkultur und palliativen Pflege in den Einrichtungen der Evangelischen Dienste Duisburg (EDD) ist es den Verantwortlichen wichtig, den Fachkräften aus Pflege und Betreuung praxisnahe Fortbildungen für die Begleitung von Bewohnerinnen und Bewohnern auf dem letzten Lebensweg zu bieten. Das erhöht bei den Fachkräften die Sicherheit das Richtige zu tun und hilft bei der Kommunikation mit Schwerkranken und Sterbenden. Gleichzeitig wird man für den Umgang mit Angehörigen und Zugehörigen gestärkt, lernt aber auch viel zum Thema „Resilienz“, also wie man als Pflege- und Betreuungskraft selbst Kraftquellen erschließt, um diese anspruchsvolle Arbeit tun zu können. Das Credo „Wahrnehmen, zuhören, individuell handeln“ war daher bei der Fortbildung „Palliative Praxis“ immer präsent, die aktuell 20 Mitarbeitende aus Pflege und Begleitung absolviert haben. Das Foto zeigt die Teilnehmenden bei der Zertifikatsübergabe. Neben einem Theorieteil, in dem es auch um Selbstreflektion der Teilnehmenden ging, waren die Schwerpunkte der 40 stündigen Fortbildung vor allem praktische Übungen, Erfahrungsberichte, Situationsbeschreibungen und vieles mehr. Die eingeübten Themen sollten so direkt in der Praxis umsetzbar sein. Und dabei spielte auch das genannte „Neroli“ eine Rolle. Düfte haben unmittelbar Wirkungen auf den Menschen – beruhigend und entspannend wie bei Neroli, andere Düfte wirken belebend, wecken Erinnerungen, tun gut. So wurden z.B. Handmassagen mit duftenden Ölen geübt, die eben genau diese Effekte bei den zu Begleitenden auslösen sollen. Die Praxis zeigt, es funktioniert. Ein anderes Thema verdeutlicht, dass z.B. allein die Art und Weise, wie Sterbende gebettet werden, einen großen Unterschied machen kann. So kann man z.B. mit Kissen, Rollen und Decken den Menschen so umhüllen, dass eine Art „Nest“ entsteht, das Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Jeder Mensch reagiert hier unterschiedlich, aber genau das war das Ziel der Fortbildung, das Gefühl und Wissen dafür zu schärfen, durch wahrnehmen und zuhören so handeln zu können, dass der letzte Lebensweg ganz individuell begleitet werden kann.
Foto: Evangelische Dienste Duisburg