Wenn in Deutschlands Wohnzimmern die „Tagesschau“ läuft, macht sich Marina Namyslo auf den Weg zur Arbeit. An bis zu zwölf Nächten im Monat arbeitet sie bei der Evangelischen Altenhilfe Duisburg als Nachtwache und betreut die Bewohner*innen zwischen 20.45 und 6.45 Uhr. Die Pflegehelferin macht Kontrollgänge, lagert die Senior*innen, hilft bei Toilettengängen und hat ein offenes Ohr für jene, die nicht schlafen können oder möchten. Auch die vorgeschriebene Dokumentation erledigt sie in ihrer Dienstzeit.
Wenig Schlaf
Seit mehreren Jahren arbeitet die Pflegehelferin ausschließlich nachts und muss am Tag danach mit wenig Schlaf auskommen. Zuhause bereitet sie nach dem Dienst für ihre beiden Kinder schnell noch das Pausenbrot zu und legt sich gegen 8.30 Uhr schlafen. Schon um 13.00 Uhr steht sie wieder auf, bevor der Sohn aus der Schule kommt und die Tochter aus dem Kindergarten abgeholt werden möchte. Mit diesem Rhythmus kommt die zweifache Mutter gut zurecht: „So ist es für mich möglich, Beruf und Familie zu vereinbaren“, sagt sie zufrieden.
Tattoos sind Gesprächsstoff
Marina Namyslo mag Piercings und Tattoos. „Auch meine Haarfarbe verändere ich immer wieder mal“, erzählt sie lachend. Vor allem auf ihre Tattoos sprechen sie einige Bewohner direkt an. „Vielen gefällt das. Manche sagen ‚Würde ich auch machen, wenn ich jünger wäre‘ oder sie haben sogar selbst eines. Ich freue mich, wenn wir auch darüber ins Gespräch kommen.“