Seit 2004 war Christoph Bährens als pädagogische Fachkraft in verschiedenen Einrichtungen der Amalie Sieveking Gesellschaft Duisburg (ASG) tätig, zuletzt im Wohnhaus Am Helpoot. Auf der Zielgeraden seines Berufslebens hat der 62-Jährige am 1. Dezember 2019 eine neue Aufgabe bei der Evangelischen Altenhilfe Duisburg (EAHD) übernommen.
Herr Bährens, wie kam es so kurzfristig zu Ihrem Wechsel?
In mehreren Bereichen der ASG waren strukturelle Veränderungen notwendig. Gleichzeitig gab es einen Bedarf in der sozialen Betreuung für den Wohnbereich für Menschen mit Behinderungen (MmB) in den Beecker Hausgemeinschaften / Haus an der Flottenstraße. Ich wurde gefragt, ob ich diese Funktion übernehme. Lange überlegen musste ich nicht: Die Aufgabe hat mich direkt gereizt.
Wie haben Ihre ASG-Kollegen und die Bewohner reagiert?
Sehr emotional. Das Wohnhaus Am Helpoot ist klein, die Atmosphäre ist familiär. Da sind schon ein paar Tränen geflossen.
Sie sind erst seit wenigen Tagen in Beeck. Welche Eindrücke konnten Sie bis jetzt sammeln?
Ich habe mich erst einmal allen vorgestellt und viel beobachtet. Wie sind die Abläufe? Wer macht was? Welche Bedürfnisse haben die Bewohner? Welche Angebote gibt es bereits? – Ich fühle mich freundlich aufgenommen in ein nettes, sehr engagiertes Team. Auch mit den Bewohnern bin ich nach und nach ins Gespräch gekommen. Für meine Aufgabe ist es wichtig, ihr Vertrauen zu gewinnen. Daran arbeite ich jetzt.
Worin unterscheidet sich die soziale Betreuung im MmB-Bereich von Ihrer Arbeit in den ASG-Einrichtungen?
Bewohner mit Behinderungen in klassischen Altenheimen haben meist eine komplett andere Sozialisation als die in Behinderteneinrichtungen: Sie wurden von ihrer Familie stets „beschützt“, waren fast immer nur zu Hause und haben wenig professionelle Förderung erlebt. Solche Bewohner zu aktivieren, ist sehr schwer.
Und deshalb bringen Sie jetzt Ihre Erfahrung in der Behindertenhilfe ein.
Ich ergänze das Team, in dem jedes Mitglied eine wichtige Funktion hat: die Pflegekraft, die Hauswirtschaftskraft, die Alltagsbegleiter. Wir wollen die Bewohner – individuell und in Gruppen – gezielt fördern. Zum Beispiel mit Erinnerungsarbeit, Konzentrations- und Kognitionstraining.
Stimmt es, dass Sie auch schon die Weiterbildung zum Beauftragten für Gesundheitliche Versorgungsplanung am Lebensende (GVL) machen?
Ja, das ist auch ein Thema, für das ich mich sehr interessiere. Unser GVL-Berater Wilhelm Oesterschmidt hat in jedem Haus eine zweite Kraft zur Unterstützung. Ich freue mich, dass ich das für Beeck sein kann.
Das klingt nach einer „Win-Win-Situation“. In Ihrem Fall soll das heißen: Sie sind zufrieden mit Ihrer neuen Aufgabe, und das Unternehmen profitiert von Ihrem Know-how.
So ist es. Übrigens gilt das nicht nur in meinem Fall. Auch andere Kollegen haben sich innerhalb des Konzernverbundes verändert und konnten sich entwickeln.