Marisa Euteneuer hat 14 Jahre als Küchenhilfe bei der Evangelischen Altenhilfe Duisburg gearbeitet, bis sie ihren Job aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Seit 2016 ist sie Alltagsbegleiterin in den Beecker Hausgemeinschaften / Haus an der Flottenstraße: So kann sie weiter im Unternehmen tätig sein und ihre hauswirtschaftlichen Kenntnisse an anderer Stelle einbringen.
Alltagsbegleiter sind in Pflegeeinrichtungen als Teil des Teams der Sozialen Betreuung mit der nicht-pflegerischen Betreuung der Bewohner beschäftigt. Sie malen und basteln mit den Senioren, kochen und backen, singen und spielen, machen Spaziergänge und Besorgungen, Gedächtnistraining und Sitzgymnastik. Damit tragen sie dazu bei, dass die Bewohner durch gezielte Betreuung und Aktivierung mehr Zuwendung und eine höhere Wertschätzung erfahren.
Duft im ganzen Flur
In den Beecker Hausgemeinschaften / Haus an der Flottenstraße hat Marisa Euteneuer mit einigen Bewohner*innen eine Koch- und Backgruppe gegründet. Wenn die Gruppe aktiv ist, liegt nicht nur viel Freude in der Luft, sondern immer auch ein verführerischer Duft – mal nach frisch gebackenen Plätzchen, mal nach selbst gemachten Reibekuchen.
An einem Wintertag im Februar sitzen vier Frauen und ein Mann im Alter von 68 bis 92 Jahren am Tisch und bereiten das Mittagessen vor. Bratkartoffeln mit Sülze, Honiggurken und Apfelkompott wird es an diesem Tag geben. Gemeinsam schälen und schnippeln sie zunächst Äpfel und Kartoffeln. „Zu Hause habe ich auch immer gekocht. Ich mache das gerne, solange ich es noch kann“, sagt eine Bewohnerin.
Es geht um mehr
Während der Herr in der Damenrunde die Kartoffeln mit Zwiebeln und Speck brät, wirkt Marisa Euteneuer unauffällig mit. Sie entsorgt die Abfälle, süßt die gedünsteten Äpfel, deckt den Tisch, portioniert Salatbeilage und Nachtisch. Derweil entwickelt sich in der Wohnküche ein angeregtes Gespräch über Lieblingsgerichte, Familiengeschichten und Rezepte.
„Es geht nicht nur um das Essen“, erklärt die Alltagsbegleiterin. Die Beteiligten tauschen ihre Erinnerungen und Erfahrungen aus, bringen sich soweit ein, wie sie möchten und können, sie lachen und genießen.
„Meinen Wechsel von der Küche in die Alltagsbegleitung habe ich nie bereut“, stellt Marisa Euteneuer zufrieden fest.