Mit Mitte 40 hat sich Britta Prötel aus dem Evangelischen Pflegeheim Pillgram Friedrich-Schulz-Haus (Brandenburg) für eine Umschulung zur Altenpflegerin entschieden. „Ich war in meiner Klasse die Zweitälteste“, erzählt sie schmunzelnd, „aber das machte nichts.“
Ursprünglich hatte Britta Prötel nach ihrem Schulabschluss zunächst eine Ausbildung als „Facharbeiter für elektronische Bauelemente“ in einem Halbleiterwerk gemacht. Sie bekam drei Kinder und arbeitete dann als Maschinen- und Anlagenführer (auch „Operator“ genannt) in einem Betrieb für Solaranlagen. Doch das Unternehmen schloss, und sie fand in der strukturschwachen Region zwischen Berlin und Frankfurt/Oder keinen neuen Arbeitsplatz.
Tipp der Tochter
Es war die Idee ihrer Tochter, die als Altenpflegerin im Pillgramer Haus arbeitet, dass auch die Mutter in die Pflege gehen könnte. Also ließ sich Britta Prötel 2014 zur Pflegehelferin umschulen. Das entsprechende Praktikum machte sie bei einem Ambulanten Dienst. Danach zweifelte sie: Ob das etwas für mich ist?
Ihre Tochter ließ nicht locker: „Probier es doch mal in einer stationären Einrichtung, das ist ganz anders“, motivierte sie ihre Mutter. Die junge Altenpflegerin sollte Recht behalten. Seit September 2014 arbeitete Britta Prötel als Pflegehelferin in Pillgram und ging jeden Tag gern zur Arbeit.
Zukunftssicherer Beruf
Ein paar Jahre später wollte sie von ihrem Chef wissen: „Wie kann ich mich denn weiter qualifizieren?“ Er empfahl ihr eine Umschulung zur Altenpflegefachkraft. Also drückte Britta Prötel für drei Jahre erneut die Schulbank. Im Herbst 2020 legte sie erfolgreich ihr Examen ab.
„Altenpflege macht viel Freude und ist zukunftssicher“, sagt sie. „In diesem Beruf werde ich mich hoffentlich nicht mehr umorientieren müssen.“